„So ein Sauwetter schon wieder!“
„Bei dem Regen kann man ja nichts machen.“
„Das drückt richtig auf die Stimmung!“
Kennst du solche Sätze? Vielleicht hast du sie heute selbst schon gesagt. Denn wenn wir ehrlich sind: Kaum etwas wird in unseren Breiten so leidenschaftlich kommentiert wie das Wetter. Vor allem, wenn es nicht so mitspielt, wie wir es gerne hätten.
Aber halt – was genau erwarten wir eigentlich?
Dauerhaft 23 Grad, leichter Sonnenschein, keine Windböen, keine Tropfen, keine Wolken?
Der Wetterbericht als Launenbarometer?
Viele Menschen lassen ihre Stimmung vom Blick aus dem Fenster bestimmen. Dabei ist das Wetter – ob wir es nun mögen oder nicht – einfach ein natürlicher Bestandteil des Lebens.
Und ja, es gibt Tage, da zieht der Regen unsere Laune runter, da wirkt der graue Himmel schwer und lähmend.
Aber: Ist es wirklich das Wetter, das unsere Stimmung beeinflusst – oder ist es unsere innere Haltung dazu?
Denn wer ehrlich hinschaut, merkt schnell: Es ist nicht der Regen, der unzufrieden macht – es ist die Erwartung, dass immer alles „perfekt“ sein muss. Dass der Tag nur dann gut wird, wenn die Sonne scheint.
Was wäre, wenn „schlechtes Wetter“ gar nicht schlecht ist?
Was wäre, wenn wir Regentage nicht als Einschränkung sehen würden – sondern als Einladung?
Einladung, zur Ruhe zu kommen.
Einladung, den Fokus nach innen zu richten.
Einladung, das zu tun, wozu uns die hektischen Sonnentage oft keine Zeit lassen:
- Mit der Familie Brettspiele spielen und gemeinsam lachen
- Endlich das Puzzle anfangen, das seit Monaten unberührt im Regal liegt
- Einen Kuchen backen oder ein neues Suppenrezept ausprobieren
- In der Kiste mit alten Fotos wühlen
- Die Handarbeit wieder aufnehmen
- Liegengebliebenes entrümpeln – im Außen und vielleicht auch im Innen
- Oder einfach nur: Tee trinken, Musik hören, durchatmen
Zufriedenheit ist wetterunabhängig
Wenn wir unsere Zufriedenheit immer von äußeren Umständen abhängig machen – vom Wetter, vom Kalender, vom Verhalten anderer – dann werden wir sie immer wieder verlieren.
Doch echte Zufriedenheit beginnt woanders: in uns. In dem Moment, in dem wir aufhören, gegen das zu kämpfen, was ist. Und anfangen, das zu sehen, was trotzdem möglich ist.
Denn der Regen mag draußen fallen – aber ob es in dir grau ist oder hell, das entscheidest letztlich nur du.
Und jetzt?
Vielleicht magst du dich heute einmal fragen:
Wie sieht ein schöner Regentag für mich aus – wenn ich ganz ehrlich bin?
Was würde mir guttun? Was kann ich mir selbst schenken?
Denn manchmal liegt das größte Glück genau dort, wo wir es am wenigsten erwarten: zwischen Regentropfen, Deckenhöhlen und einem warmen Kakao.